Haarausfall bei Männern ist für uns alle ein empfindliches Thema. 76 Prozent der deutschen Männer, die betroffen sind, geben an, dass ihr Selbstwertgefühl darunter leidet. Oft sind sie deshalb verunsichert sind und halten ihre Flirtchancen dadurch für eingeschränkt. Dabei betrifft die sogenannte Alopezie so viele von uns, dass man meinen sollte, wir könnten eigentlich ganz entspannt damit umgehen. Denn bereits die Hälfte der über 20-jährigen Mitteleuropäer kann damit rechnen, Haare zu lassen. In diesem Beitrag klären wir über die Gründe für Haarausfall bei Männern auf. Und wir zeigen dir verschiedene Methoden, wie du wieder volleres Haar bekommen kannst.
Was ist Alopezie und wie entsteht Haarausfall bei Männern?
Unter Alopezie versteht man einen andauernden und sichtbaren Haarverlust.
70 bis 100 Haare am Tag zu verlieren ist aber noch kein Grund zur Panik und völlig normal. Erst wenn die Haarwurzeln keine neuen Haare mehr produzieren spricht man von einer Alopezie.
Für den Haarverlust gibt es viele Gründe: Stress, ein ungesunder Lebensstil oder ein hormonelles Ungleichgewicht. Auch ein zu rabiater Umgang mit dem Haar und diverse Krankheiten können zum Haarausfall führen. Die häufigste Ursache ist aber leider die Genetik.
Wenn du dir deine ältere Verwandtschaft ansiehst, kannst du also bereits abschätzen, wie deine eigene haarige (oder haarlose) Zukunft aussehen wird. 😉
Welche Arten von Haarausfall bei Männern unterscheidet man?
Die häufigsten Formen der Alopezie lassen sich in drei Typen unterteilen. Es existieren allerdings auch noch weitere Fälle, die aber so selten sind, dass wir an dieser Stelle darauf verzichten, sie zu nennen.
Androgenetischer Haarausfall
Der androgenetische Haarausfall wird durch die sogenannten Androgene, bestimmte Sexualhormone, herbeigeführt.
Der gängigen Mythos, Testosteron sei dafür verantwortlich, stimmt nicht ganz: Tatsächlich ist es sein Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT), das die Wachstumsphase der Haare verkürzt, und so zu Haarausfall bei Männern führt.
Über wie viel Testosteron ein Mann insgesamt verfügt, sagt aber wenig darüber aus, wie viel davon in DHT umgewandelt wird. Die Behauptung, man könne über die Kopfbehaarung eines Mannes Aussagen über seine Potenz machen, ist also völliger Quatsch.
Die Entwicklung verläuft hier meist ähnlich: Zunächst bilden sich Geheimratsecken, die den Haaransatz immer weiter zurückversetzen, später kommt oft auch am Oberkopf eine wachsende kahle Stelle hinzu.
Bei vielen endet der Prozess nicht erst mit der vollständigen Glatze, sondern es bleibt dauerhaft ein Haarkreis um den Hinterkopf zurück.
Alopecia areata
Ein anderer Name für Alopecia areata ist „kreisrunder Haarausfall“. Dieser ist, genau wie die androgenetische Form, genetisch bedingt, verläuft aber etwas anders: Kahle Stellen folgen keinem Bestimmten Muster, sondern können jederzeit überall auf dem Kopf auftauchen.
Dafür sind sie aber auch nicht endgültig: Haarwurzeln, die sich über lange Zeiträume in der Ruhephase befunden haben, können trotzdem plötzlich wieder ihre Arbeit aufnehmen.
Die Alopecia areata ist nicht hormonell ausgelöst, sondern ist das Resultat einer Autoimmunreaktion des Körpers: Dieser betrachtet irrtümlicherweise die Haarwurzeln als Feinde, und bekämpft sie deshalb.
Nähere Infos und gezielte Tipps gegen Alopecia areata findest du in unserem Beitrag „Kreisrunder Haarausfall – diese Tipps helfen wirklich gegen Alopecie“.
Diffuser Haarausfall
Als diffus wird der Haarverlust dann bezeichnet, wenn am ganzen Kopf Haare verloren werden.
Diese Form betrifft Frauen häufiger als Männer, aber auch bei uns kommt sie immer noch nicht selten vor. Mögliche Gründe sind hier hormonelle Schwankungen oder Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Lupus oder Hashimoto).
Auch Kopfhautentzündungen, Infektionen, Mangelernährung oder Stress können ihn verursachen.
Stress als Ursache zu erkennen erfordert allerdings Detektivarbeit: Oft tritt der Haarausfall erst Wochen bis Monate nach dem Beginn der stressauslösenden Umstände ein.
Wer ist von Haarausfall betroffen und in welchem Alter?
Wann genau der Haarausfall bei Männern eintritt, lässt sich nicht sicher vorhersagen. Einige Pechvögel verlieren schon zu Beginn der Pubertät die ersten Haare. Andere haben noch bis ins hohe Alter eine Löwenmähne.
Rein statistisch betrachtet stehen die Chancen bei uns Männern aber leider schlecht, dem genetisch bedingten Haarverlust komplett zu entkommen: Irgendwann in ihrem Leben ereilt dieser nämlich stolze 7 von 10 Männer.
Je höher das Lebensalter, desto höher ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit.
Allerdings schreitet der Haarausfall bei Männern üblicherweise langsamer voran wenn er erst im späteren Verlauf des Lebens auftritt.
Ernährungs- und Vitamintipps für Haarausfall bei Männern
Ist der Haarausfall bei Männern in deiner Familie so verbreitet, dass du kaum darauf hoffen kannst, völlig von ihm verschont zu bleiben?
Dann kann dir ein gesünderer Lebensstil immer noch einen Vorteil verschaffen den deine Verwandten vielleicht nicht hatten: Übermäßiger Konsum von Alkohol und Koffein, sowie Rauchen, Schlafmangel oder eine Mangelernährung können zusätzliche Faktoren sein, die den Haarausfall bei Männern noch verstärken.
Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, Verzicht auf Alkohol und Zigaretten und ein bisschen mehr frisches Obst, Gemüse und hochwertige Proteine auf dem Speiseplan können auch dem Rest des Körpers nicht schaden.
Aber vielleicht ist die Erhaltung deiner Mähne ja der zusätzliche Motivator, den du noch gebraucht hast um deinem Körper etwas Gutes zu tun. 😉
Wenn solche Maßnahmen für dich allerdings völlig indiskutabel sind, kannst du zumindest die Mangelernährung auch durch spezielle Präparate verhindern.
In jeder Apotheke bekommst du Rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel speziell gegen Haarausfall bei Männern, die häufig diverse B-Vitamine und den Eiweißbaustein L-Cystin enthalten.
Hausmittel und Pflegehinweise für Haarausfall bei Männern
Wie bei den meisten Hausmitteln kannst du auch von denen, die gegen Haarverlust helfen sollen, keine Wunder erwarten.
Eine Tasse Kamillentee wird genauso wenig eine Grippe heilen wie eine Haarpflegeroutine etwas an deiner genetischen Vorbelastung ändern wird. Aber völlig die Hoffnung verlieren musst du trotzdem nicht!
Auch wenn eine Wunderheilung durch Zutaten aus dem Vorratsschrank eher unwahrscheinlich ist, kann etwas mehr Aufmerksamkeit für deine Kopfhaut doch durchaus einen großen Unterschied in der Vorbeugung machen.
Ein weiterer Vorteil natürlicher Hausmittelchen ist, dass sie meist sehr preisgünstig sind, da du die Zutaten dafür in jedem Supermarkt bekommst.
Vielleicht hast du sie sogar sowieso schon zuhause. Außerdem bringen sie, im Gegensatz zu Tabletten gegen Haarausfall, ganz sicher keine unangenehmen Nebenwirkungen mit sich. Also, was hast du zu verlieren?
Diese drei Hausmittel sind leicht hergestellt, unkompliziert anzuwenden, und lassen als Bonus die noch vorhandenen Haare gesünder und glänzender aussehen.
Kaffee gegen Haarausfall bei Männern
In vielen im Handel erhältlichen Pflegeprodukten gegen Haarausfall bei Männern wird als Wirkstoff Koffein angegeben, das die Haarwurzeln stimulieren und so für widerstandsfähigeres und kräftigeres Haar sorgen soll.
Statt also solche Produkte zu kaufen, kannst du auch einfach morgens ein Tässchen Kaffee mehr kochen.
Dann musst du es etwas abkühlen lassen, und kannst den Kaffee nun in deine Kopfhaut einmassieren.
Nach ein paar Minuten Einwirkzeit musst du ihn dann nur noch mit klarem Wasser auswaschen, und schon ist das DIY-Koffein-Treatment vollbracht.
Bier gegen Haarausfall bei Männern
Wahrscheinlich tut es dir erstmal in der Seele weh, das gute Bier auf deinen Kopf statt in ihn hinein zu schütten. 🙂
Aber Bier ist ein altbekanntes Mittel gegen Haarausfall und zur Stärkung von Haar und Haarwurzel. Es lässt die Haare außerdem glänzen.
Für eine Bier-Kur musst du nichts anderes tun, als es auf die Kopfhaut und ins Haar einzuarbeiten, und dann 30 Minuten zu warten.
Wenn du nicht die ganze Flasche verbraucht hast, kannst du dir ja in dieser Zeit in aller Ruhe den Rest zur inneren Anwendung gönnen. 😉
Danach solltest du dir die Haare aber extra gründlich ausspülen. Denn während nach Kaffee zu riechen noch ganz angenehm auf die Umwelt wirken mag, ist der Geruch nach Bier weit weniger beliebt.
Franzbranntwein und Zwiebeln gegen Haarausfall bei Männern
Wenn du etwas mehr Geduld mitbringst, als für die beiden vorherigen Anwendungen nötig ist, kannst du dir eine Tinktur aus Franzbranntwein und Zwiebeln herstellen. Damit lässt sich Haarausfall bei Männern angeblich auch bekämpfen.
Und so geht’s: Du lässt die zerkleinerten Zwiebeln in 100-200ml Franzbranntwein zwei Wochen ziehen, siebst sie dann heraus, und verdünnst das Ganze mit einem Liter Wasser.
Da diese Mischung deine sozialen Interaktionen noch viel mehr als Bier beeinträchtigen könnte, nutzt du sie am besten vor dem Haare waschen. So sollte das Shampoo in der Lage sein, den Zwiebelgeruch erfolgreich zu bekämpfen.
Welche Medikamente und Shampoos gibt es gegen Haarausfall bei Männern?
Frei im Handel verkäuflich, aber auch im verschreibungspflichtigen Bereich gibt es eine immer größer werdende Auswahl an Mitteln gegen Alopezie.
Die beiden gängigsten Darreichungsformen sind hier Shampoos und Tabletten gegen Haarausfall.
Doch nicht alle halten, was sie versprechen. Damit du beim Kauf oder Gespräch mit deinem Dermatologen weißt, worauf du achten musst, findest du hier Informationen über die verschiedenen Wirkstoffe und ihre Anwendungsgebiete.
Shampoos gegen Haarausfall bei Männern
Der am häufigsten verwendete Wirkstoff in Shampoos gegen Haarausfall ist das Koffein. Es soll bei der Haarwäsche in die Kopfhaut eindringen und sich dort anreichern, um die Haarwurzeln zu stimulieren und leistungsfähiger zu machen.
Ganz so ,wie es das gleiche auch für uns tut, wenn wir Kaffee trinken.
In den etwas kostspieligeren Shampoos kommt auch der Stoff Thymuskin vor, der eine ähnliche Wirkung wie Koffein für sich beansprucht. Zusätzlich enthält er Biotin, eines der vom Körper für den Haaraufbau benötigten B-Vitamine.
Kortison gegen Haarausfall bei Männern
Gegen den durch eine Immunreaktion ausgelösten kreisrunden Haarausfall wirkt das immununterdrückende Kortison.
Es wird sowohl als Einspritzung direkt in die Kopfhaut, oder in Tablettenform angeboten.
Als Tablette eingenommen wirkt es allerdings auch im restlichen Körper und muss deshalb sehr vorsichtig dosiert werden! Bei langfristiger Anwendung steigt die Infektionsgefahr.
Bei Überdosierung wird Kortison sogar mit Bluthochdruck, Diabetes und Osteoporose in Verbindung gebracht.
Hier gilt es also Kosten und Nutzen genau gegeneinander abzuwägen.
Minoxidil gegen Haarausfall bei Männern
Eigentlich war Minoxidil, als es in den 70er-Jahren auf den Markt kam, als Mittel gegen Bluthochdruck gedacht. Eine häufige Nebenwirkung war jedoch ein verstärkter Haarwuchs.
Diese Chance ließ sich die Pharma-Industrie natürlich nicht entgehen, und entwickelte eine Minoxidil-Lösung, die zweimal täglich auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Diese nicht verschreibungspflichtigen Mittel gehören zu den meistverkauften auf dem Markt und kosten pro Anwendung ca 1€.
Offensichtlich solltest du die Finger von Minoxidil lassen, wenn dein Blutdruck sowieso schon eher niedrig ist. Denn auch bei der Haarbehandlung kann es den Blutdruck senken.
Ein zu niedriger Blutdruck wiederum kann zu Schwindelanfällen führen, und das ist dir deine Haarpracht vielleicht dann doch eher nicht wert. 😉
Wenn du sowieso eher unter erhöhtem Blutdruck leidest, kannst du mit Mioxidil aber eventuell direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. ACHTUNG: besprich dich da aber bitte trotzdem vorher mit deinem Arzt!
Zu Anfang der Anwendungen muss man(n) allerdings auch erstmal etwas Mut aufbringen:
Bevor der Haarwuchs zunimmt, fallen nämlich zunächst sogar noch mehr Haare aus. Dieser Vorgang nennt sich Shedding und beweist, dass das Mittel anschlägt.
Also: Durchhalten!
Finasterid gegen Haarausfall bei Männern
Bei erblich bedingter Alopezie ist das verschreibungspflichtige Finasterid unter den Tabletten gegen Haarausfall bei Männern am erfolgversprechendsten.
Es hemmt die Umwandlung von Testosteron in Dyhydrotestosteron (DHT) und verhindert so, dass dieses die Haarwurzeln angreift.
Bis das geschieht können allerdings Monate vergehen – es bedarf also einer gewissen Geduld.
Für all diese Mittel gilt jedoch, dass sie nur so lange wirken, wie sie regelmäßig angewendet werden.
Werden Shampoo oder Tabletten gegen Haarausfall abgesetzt oder gewechselt, kehren auch die Probleme bald zurück.
Medizinische Tipps, Therapien, Transplantation – die Alternativen bei Haarausfall
Gehen dir Hausmittelchen, Tabletten und Shampoos gegen Haarausfall und eine Ernährungsumstellung nicht schnell genug?
Wenn du über das nötige Kleingeld verfügst, kannst du das Schicksal deiner Haarpracht auch in die Hände von Profis legen und dich medizinisch behandeln lassen.
Je nach Grad des Eingriffs unterscheiden sich aber auch hier Wirkweise und Preisschild recht stark voneinander.
Wir stellen dir die 4 bekanntesten Methoden vor.
Topische Immuntherapie für Haarausfall bei Männern
Da beim kreisrunden Haarausfall das eigene Immunsystem die Haarwurzel bekämpft, versucht die topische Immuntherapie, es davon „abzulenken“, damit es die Haarwurzeln in Ruhe lässt.
Hierfür werden Chemikalien auf die Kopfhaut aufgetragen, die eine Kontaktallergie auslösen sollen.
Diese Methode ist mit einer Heilungsquote von ca 40% als die derzeit erfolgreichste Therapieform gegen kreisrunden Haarausfall bei Männern anerkannt.
Sie ist aber während der Anwendung nicht ganz frei von Nebenwirkungen: Die Chemikalien führen zu einer Reizung der Kopfhaut, die sich in Form von Rötungen oder Schuppen äußern kann.
Die Behandlung dauert in der Regel 1 bis 1,5 Jahre und wird am Ende langsam abgesetzt.
Pro Quartal belaufen sich die Kosten dabei auf ca 230€.
Mesotherapie für Haarausfall bei Männern
Bei diffuser und erblich bedingter Alopezie bietet sich die Mesotherapie an.
Hier werden zweimal wöchentlich hochwirksame Wachstumsfaktoren mit mikrofeinen Nadeln direkt in die gekühlte Kopfhaut gespritzt.
So soll das Wachstum neuer Haare stimuliert werden.
Bei den ca 6 Wochen Behandlungszeit kommen so im Schnitt 12 Sitzungen zusammen, die jeweils um die 150€ kosten.
Laserbestrahlung (Diodenlaser und Fractional Laser)
Je nach Art des Haarausfalls kommen verschiedene Arten von Laserbehandlung zum Einsatz.
Der fractional Laser stimuliert die Aktivität der Haarwurzel und somit das Neuwachstum der Haare mit mikrofeinen Verletzungen tief unter der Kopfhaut. Diese Laserbestrahlung ist für den kreisrunden Haarausfall am besten geeignet.
Die Behandlungen müssen dauerhaft alle 4 Wochen durchgeführt werden um wirksam zu bleiben und kosten je nach Größe des Areals jeweils bis zu 350€.
Der Diodenlaser wiederum hilft eher bei diffuser und erblich bedingter Alopezie: Hier regen Laserstrahlen aus dem Infrarotbereich, die auf die Kopfhaut treffen, die Durchblutung an und fördern so das Wachstum und hemmen den Ausfall weiterer Haare.
Hier kostet eine Sitzung nur ca 55€, dafür muss die Behandlung aber auch über 6-12 Monate durchgeführt werden. Sie beginnt mit einem Abstand von einer halben Woche, später bis zu alle 2 Wochen.
Haartransplanation
Die wohl teuerste, aber auch langanhaltendste Form der medizinischen Behandlungen ist die Haartransplantation: Sie schlägt mit von 3.000 bis 10.000€ zu Buche, soll aber dann auch bis zu 20 Jahre anhalten.
Hierfür werden von einer Stelle, wo noch mehr als genug aktive Haarwurzeln vorhanden sind (meistens im Nacken), selbige operativ an die Stellen verpflanzt, wo sie gebraucht werden.
Dies wird meist unter ambulanter Betäubung vorgenommen und dauert zwischen 3 und 6 Stunden.
Mit sofortigen Ergebnissen ist hier allerdings nicht zu rechnen: Es kann bis zu drei Monate dauern, bis die Haare anfangen zu wachsen.
Das liegt daran, dass die Haarwurzeln zur Zeit der Transplantation einen kurzzeitigen Sauerstoffmangel erleiden, und erstmal etwas Zeit für die Regeneration benötigen.
Alternative für Haarausfall bei Männern: das Toupet
Völlig frei von den Risiken und Nebenwirkungen, die der Einsatz von Tabletten oder Shampoos gegen Haarausfall mit sich bringen kann ist das Toupet.
Es ist zwar nicht billig, aber doch deutlich kostengünstiger als eine Haartransplantation.
Unter einem Toupet versteht man eine Art Teil-Perücke, die kahle Stellen verdeckt. Das Toupet ist zwar eine Instant-Lösung, deshalb ist aber natürlich die abrupte Veränderung auch sehr auffällig.
Manche Hersteller bieten deshalb an, mit einem kleinen Toupet zu beginnen, und dann nach und nach immer größere Varianten anzufertigen. So wird der Eindruck erweckt, die Haare seien von selbst nachgewachsen.
Zur Herstellung eines Toupets wird zunächst ein Gipsabdruck des Schädels des künftigen Trägers gemacht.
Dann wird auf Basis dieses Abdrucks ein perfekt auf die Kopfform abgestimmtes feines Netz angefertigt.
Danach werden in das Netz die Haare eingeflochten, die in Farbe und Struktur genau an die Naturhaare des Kunden angepasst wurden.
Frühere Toupets wurden einfach lose auf den Kopf gesetzt und konnten deshalb bei Wind oder Belastung zu peinlichen Situationen führen.
Heute jedoch gibt es verschiedene Methoden zur zuverlässigen Fixierung von Toupets: Mit einem speziellen wasserfesten Hautkleber vom Fachmann angebracht, kann ein Toupet bis zu 6 Wochen halten.
In dieser Zeit kann es Sport, Sauna- oder Schwimmbadbesuche und auch die stürmischsten Windverhältnisse überstehen.
Manche Männer, die unter ihrem Toupet stark schwitzen oder eine empfindliche Kopfhaut haben, möchten aber vielleicht lieber zwischendurch eine Pause vom Toupet tragen machen.
Für sie gibt es eine Alternative: Selbst anzubringende Klebestreifen mit Haltezeiten von einem bis vier Tagen.
Je nachdem, welches Haar für das Toupet verwendet wurde (Kunsthaar, Echthaar, oder das dem Echthaar sehr ähnliche, aber robustere sogenannte Cyberhair) und wie es produziert wurde, können sein Preis und seine Langlebigkeit stark variieren.
Also solltest du dich vor der Anschaffung eines Toupets genau informieren, um die für dich beste Wahl treffen zu können.
Stylingtipps für Haarausfall bei Männern
Wir alle kennen mindestens einen Mann des Typs Überkämmer: An den Stellen, wo das Haar noch wächst, wird es so lang gelassen, dass man es sorgsam so über die kahlen Stellen drapieren kann, dass diese verdeckt werden.
Die Annahme, dass diese dadurch unauffälliger werden, ist allerdings meist reines Wunschdenken: Spätestens wenn ein Windstoß die ganze Frisur auf einmal hochklappt wird sie völlig zunichte gemacht.
Auch die Strategie einfach immer eine Mütze, Basecap oder einen Hut zu tragen funktioniert natürlich nur genau so lange, wie dies sozial anerkannt ist: Im Schwimmbad, der Sauna oder im Büro könnte eine Kopfbedeckung eher mehr Aufmerksamkeit erregen, als diese zu vermeiden.
Wenn du aber trotzdem auf Transplantation und Toupet verzichten willst und Tabletten oder Shampoos gegen Haarausfall bei dir nicht funktionieren wollen, bleiben dir zwei Möglichkeiten: Ist dein Haar auf dem oberen Teil des Kopfes noch weitestgehend intakt, kann das drumherum wegrasierte oder sehr kurze Haar vielleicht noch als trendiger Undercut durchgehen.
Eine Beratung mit dem Friseur deines Vertrauens sollte dabei helfen, einen guten Schnitt für dich zu finden.
Wenn auch dafür nicht mehr genug zu retten ist, hilft nur der Kahlschlag.
Die wenigsten von uns Männern denken, dass ihnen eine Glatze stehen würde, aber manchmal ist es auch nur eine Frage der Gewöhnung.
Ikonen wie Bruce Willis, Dwayne Johnson, Vin Diesel und Jason Statham, um hier nur einige Beispiele zu nennen, haben den Schritt bereits gemacht und sehen nun wirklich nicht entstellt aus.
Wer weiß, vielleicht steckt ja auch in dir ein ungeahnter Actionheld, also probier es doch einfach mal aus! 😉
Was hilft aus wissenschaftlicher Sicht gegen Haarausfall bei Männern?
Solange die perfekte Lösung des Problems noch nicht gefunden ist, wird die Wissenschaft wohl nicht ruhen.
Und ihre derzeitigen Bemühungen bieten Anlass zur Hoffnung:
Schlüssel-Enzyme
An der Columbia-Universität in New York forscht Professor Angela Christiano an einem Schlüssel-Enzym, das jene Enzyme, die der Haarwurzel den Befehl zur Ruhephase übermitteln, blockiert.
Im Versuch mit Mäusen hat sie dabei bereits vielversprechende Erfolge erzielt.
Nicht nur wuchsen wieder Haare an eigentlich dauerhaft kahlen Stellen, diese wurden sogar noch dichter und dunkler als zuvor.
Ob diese Behandlung auf den Menschen übertragbar ist bleibt jedoch noch abzuwarten.
Thiocyanat
Auf der Suche nach einem Wirkstoff, der die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung lindern sollte, stieß der Forschen Prof. Dr. Axel Kramer auf das Körpereigene Molekül Thiocyanat.
Es erreichte in Experimenten bei Mäusen nicht nur weniger toxische Nebenwirkungen, sondern führte auch dazu, dass sie im Gegensatz zur Kontrollgruppe keine Haare verloren.
Er schloss daraus, dass dieses Molekül selbst bei toxischer Schädigung des Organismus den Haarwuchs fördern könne.
Ein neues Haarwuchsmittel war geboren und wird nun, nachdem es auch auf seine Wirksamkeit bei Menschen geprüft wurde, als Tinktur produziert und im Handel angeboten.
Unser Fazit
Die Bekämpfung des Haarausfalls bei Männern wird wohl noch lange ein spannendes und innovatives Feld bleiben und immer neue und bessere Lösungen für das Problem aufbringen.
Aber auch die Aufklärung über und Akzeptanz für Frisuren jenseits des Hollywood-Schönheitsideals in der Gesellschaft trägt hoffentlich ihren Teil dazu bei, dass sich keiner von uns für das schämen muss was er mit seinem Kopf anfängt.
Egal, für welche der vielen Möglichkeiten du dich entscheiden solltest, am wichtigsten ist schließlich immer, dass du dich damit wohl fühlst.
Auf das wir alle erhobenen Hauptes in die Welt hinausgehen können, ganz egal, wie viel oder wenig davon zu sehen ist. 🙂