Du willst dir ein Rasiermesser kaufen? Dann gehörst du zu den Männern, die zu ihren Ursprüngen zurückkehren. Bis heute hat sich das Rasiermesser gehalten, wurde angepasst und perfektioniert. Das Rasiermesser ist unglaublich maskulin und strotzt nur so vor Tradition und Nostalgie. In diesem Guide zur Messerrasur erfährst du, worauf du beim Kauf eines Rasiermessers achten musst und wie du das Messer richtig anwendest.
Was ist ein Rasiermesser?
In der Geschichte der Rasur hat das Rasiermesser die wohl längste Tradition. Es handelt sich dabei um ein sehr scharfes Messer, welches vorwiegend für die Nassrasur verwendet wird.
Das Messer besteht aus einer länglichen Klinge und einem Griff. In der Regel können die Klingen in den Griff eingeklappt werden. Die Klinge besteht meistens aus Carbonstahl, welches nicht rostfrei und hohl geschliffen ist. Der Griff besteht gewöhnlich aus Kunststoff, Horn, Holz oder Perlmutt.
Die Rasur mit dem Messer ist klassisch, aber sehr effektiv. Im Gegensatz zu normalen Rasierer fallen bei Rasiermesser keine weiteren Kosten an. Zudem rasieren sie gründlicher. Bei richtiger Pflege haben die Messer eine sehr lange Qualität und Lebensdauer.
Seit wann gibt es Rasiermesser?
Die Messer gibt es seit 3100 – 2686 v. Chr., damals war das Rasieren im alten Ägypten bei der oberen Schicht in Mode. Sie bestanden aus Kupfer oder Bronze. In Europa sind die Messer erst seit Mitte der Bronzezeit bekannt.
Neben ihrer Funktion zur Selbstrasur hatten sie auch kulturelle und religiöse Funktionen. Sie standen vorwiegend aristokratischen Männern und Familienoberhäuptern zu. Im Römischen Reich unterlag die Nutzung von den Messern der jeweiligen Mode. In der Spätantike galt Bartlosigkeit als Kennzeichen des Klerus. In der frühen Neuzeit ist die Nutzung ebenfalls modeabhängig gewesen.
Im 18. Jahrhundert wurde das extrem harte und reine Gussstahl erfunden, was auch der Weiterentwicklung von Rasiermessern zu Gute kam. Die Messer wurden dadurch qualitativ hochwertiger, schärfer und schnitthaltiger.
Die Goldene Ära des Rasiermessers kam dann aber erst im 19. Jahrhundert, als es in Serienproduktion ging und somit mehr Verbreitung fand. Später bekam das Messer Konkurrenz durch Rasierhobel, Systemrasierer und Elektrorasierer. Erst heute wird das Messer zur Nassrasur wieder beliebter und zum Kulturgut.
Die Besonderheit der Klinge
Die Klingen der Messer werden auf verschiedene Arten geschliffen und haben dadurch verschiedene Schärfen und Härten. Im Normalfall sind die Klingen bei Rasiermessern hohl geschliffen.
Typisch für den Hohlschliff sind Klingenbreiten von 4/8, 5/8 und 6/8 Zoll. Die Klingenköpfe können verschiedene Formen haben. Es gibt den Gradkopf, den Rundkopf, den französischen sowie den spanischen Kopf.
Der Gradkopf ist die klassischste Variante. Der Kopf der Klinge läuft rechtwinklig aus, die Enden sind spitzer. Dadurch sind präzisere Konturführung und extravagante Spielereien möglich.
Für Anfänger sind Rundköpfe besser geeignet, da sie eine geringere Verletzungsgefahr bieten. Der Kopf ist abgerundet und hat keine spitzen Enden.
Beim französischen Kopf läuft der Kopf in einer Art Viertelkreis aus und wird zum Ende spitz. Ideal für präzise Konturen.
Der spanische Kopf hat einen dezenten Radius nach innen. Auch hier soll die Konturführung leichter sein. Wichtig ist: je eckiger die Klinge, desto präziser kannst du mit ihr arbeiten.
So funktioniert eine erfolgreiche Messerrasur
Eine Rasur mit Rasiermesser erfordert Präzision, Vorsicht, Zeit und Geduld. Um es für dich als Anfänger etwas einfacher zu machen, haben wir einige Tipps für dich:
Vorbereitungen für die Rasur
Für die Rasur muss das Messer scharf sein. Deshalb sollte es vorab immer auf dem sogenannten Streichriemen abgeledert werden. Lege dafür die Klinge flach auf den Streichriemen und ziehe den sie in Richtung Klingenrücken über das Leder. Du musst dabei nicht viel Druck ausüben.
Befeuchte dein Gesicht mit warmen Wasser. Dadurch wird das Barthaar entspannt und weicher. So gelingt dir die Rasur gründlicher und leichter.
So solltest du während der Messerrasur vorgehen
Schäume deinen Bart mit einer stark rückfettenden Rasierseife oder Rasiercreme ordentlich ein. Sie lässt die Klinge leichter über die Haut gleiten. Am besten verwendest du zum Auftragen einen Rasierpinsel. Für das Abstreifen der Klinge legst du dir ein Handtuch oder ähnliches über die Schultern.
Führe das Rasiermesser nun in einem Winkel von ungefähr 30 Grad zur Gesichtshaut. Klappe das Messer so weit auf, bis sich Klinge und Griff im rechten Winkel gegenüberstehen. Während du das Messer über die Haut ziehst, straffst du die Rasierzone mit den Fingern der freien Hand.
Wichtig ist, immer gegen den Strich und in Richtung der Schneide zu rasieren. Rasierst du parallel zur Schneide, wirst du dich verletzen. Wie du das Rasiermesser hältst, ist deinem Gefühl überlassen. Es ist wichtig, dass du Kontrolle über das Rasiermesser hast und es gut führen kannst.
Das solltest du nach der Rasur beachten
Spüle nach der Rasur das Rasiermesser ab und streife die Reste von Rasierschaum und Barthaaren ab. Reinige die Klinge gründlich und lass sie trocknen. Die meist aus Stahl gefertigten Klingen sind sehr anfällig für Rost.
Um die Klinge zu schützen, kannst du sie auch mit Waffenöl wie Ballistol einschmieren. Ist die Klinge nicht mehr scharf genug, kannst du mit einem Abziehstein das Rasiermesser schärfen.
Die richtige Pflege
Die meisten Messer bestehen aus Carbonstahl und sind anfällig für Rost. Eine gute Pflege ist deshalb sehr wichtig. Carbonstahl hat den Vorteil, dass es die beste Schärfe hat. Das Messer sollte gut gereinigt und trocken gelagert werden. Halte die Klinge zum Reinigen nicht unter fließendes Wasser sondern benutze ein Tuch, um Seifenreste und Co. zu entfernen.
Nach dem Trocknen kannst du die Klinge mit Babyöl oder Ballistol einreiben und das Messer trocken lagern. Zum Rasiermesser schärfen dient ein Streichriemen aus Leder Standard. Das Abledern sorgt dafür, dass der Grat auf der Klinge die optimale Ausrichtung erreicht.
Lederst du das Messer selten ab, musst du es früher und öfter schärfen. Zum Abledern hältst du den Streichriemen ganz straff, legst das Messer flach darauf und ziehst es über das Material. Das regelmäßige Rasiermesser schärfen ist wichtig für die Pflege und Langlebigkeit.
Rasiermesser kaufen – worauf musst du achten?
Beim Kauf eines Rasiermessers, musst du auf drei Dinge besonders achten: Die Klingenbreite, das Material sowie auf den Schliff der Klinge.
Die Klingenbreite hat Einfluss auf den Umgang mit dem Rasiermesser. Ist die Klinge besonders schmal, kannst du nicht effektiv mit ihr arbeiten. Eine schmale Klingenbreite eignet sich eher für filigrane Arbeiten, Konturen, Muster und Randbereiche. Breite Klingen hingegen sind für größere Flächen besser. Für Anfänger empfehlen sich die Breiten 4/8 oder 5/8 Zoll.
Der Schliff ist wichtig für die Flexibilität der Klinge. Meist haben Rasiermesser einen Hohlschliff, den es in verschiedenen Formen gibt. Es gibt den halbholen und den vollhohlen Schliff. Grob geschliffene Messer sind für Anfänger keinesfalls geeignet.
Das Material der Klinge spielt eine große Rolle in Sachen Pflege und Qualität. Meist besteht die Klinge des Messers aus Edel- oder Carbonstahl. Edelstahl ist rostfrei, Carbonstahl nicht. Carbonstahl ist aber schärfer geschliffen.
Bei guter Pflege bleibt auch Carbonstahl frei von Rost. Das Material des Griffs ist eher eine optische Entscheidung, wobei der Griff gut in der Hand liegen soll.
Die 3 besten Rasiermesser
Dovo Rasiermesser No. 4
Jedes Stück ein Einzelstück – das dürfte bei diesem Modell von Dovo wohl auch gelten. Die Messer sind aus natürlichen Materialien gefertigt, die sich in Maserung, Struktur und Farbgebung unterscheiden. Die Rasiermesser sehen sehr maskulin und edel aus und könnten auch als schönes Geschenk für Männer herhalten.
Die Klingenbreite beträgt 5/8 Zoll, was das Modell perfekt für Anfänger macht. Der Griff ist aus Olivenholz, die Klinge besteht aus Carbonstahl. Es handelt sich bei diesem Messer um ein Rundkopf-Modell mit Vollhohl geschliffener Klinge.
Die Klinge ist sehr schnittig und präzise, muss aber gut gepflegt werden. Mit dem Zierrücken und der Goldätzung hat die Solinger Firma ein schönes Rasiermesser auf den Markt gebracht.
Giesen & Forsthoff Straight Razor Carbon-Faser
Dieses Messer zur Nassrasur ist zwar hochpreisig, aber dafür auch hochwertiger. Die Klinge aus Carbonstahl hat eine Klingenbreite von 5/8 Zoll. Durch den Rundkopf ist die Klinge ideal für Anfänger und Fortgeschrittene. Sie ist Vollhohl geschliffen und pflegeaufwendig.
Das Messer ist äußerst hochwertig und ein echtes Schmuckstück für Sammler und Profis zugleich. Die Schale besteht aus eloxiertem Aluminium mit Carboneinlage. Das Rasiermesser sieht sehr maskulin aber auch modern und edel aus.
A.P. Donovan – Rasiermesser mit Goldätzung
Das Rasiermesser liegt im mittleren Preissegment. Es ist handgefertigt und gilt als Werkzeug für Profis. Die Klinge besteht aus japanischem Stahl, welches zu den härtesten und besten der Welt zählt. Dieses Stahl sorgt dafür, dass man die Klinge enorm schärfen kann.
Der Griff besteht aus Mahagoni-Holz mit Edelstahleinlage. Durch ihn wirkt das Modell sehr edel und hochwertig. Aufgrund der 7/8 Zoll Klingenbreite und dem sehr feinen Schneidewinkel ist das Messer nur für Profis geeignet. Mit diesem Messer rasierst du sehr gründlich, aber auch sanft.
Der Schriftzug im Griff mittels Goldätzung und die hochglanzpolierte Messerklinge sehen sehr edel und chic aus. Das Messer liegt sehr leicht in der Hand und hat dennoch eine gute Qualität, weil der Griff aus dem Naturmaterial Mahagoniholz besteht.
Auch die Echtholz-Schatulle des Sets sieht sehr edel und dekorativ aus. A.P. Donovan hat es bei diesem Modell geschafft, ein stilsicheres Design mit Funktionalität, Qualität und hochwertigen Materialien zu verbinden.
Fazit: Rassiermesser machen deine Haut glatter und deine Rasur wird präziser
Rasiermesser haben viele Vorteile: Bei guter Pflege haben sie eine sehr lange Lebensdauer. Neben den Anschaffungskosten kommen keine laufenden Kosten mehr auf dich zu. Die Messer lassen sich viel schneller reinigen und benötigen keinen Strom. Sie sind dadurch sehr nachhaltig und vor allem praktisch.
Viele Männer empfinden die Nassrasur mit dem Messer als sehr wohltuend und präzise. Die Rasur wird extrem glatt und auch Konturen und Muster lassen sich einfacher rasieren.
Das Rasieren mit Messer wird immer beliebter und wirkt sehr urmännlich und stilvoll. Diese Art der Rasur verwendeten bereits deine Großväter und dein Vater. Warum also nicht back to the roots gehen?